Effiziente Verwaltung von SAP-Berechtigungen
Fehler vermeiden, Risiken reduzieren und Prozesse optimieren
Unternehmen, die mit SAP-Systemen arbeiten, stehen im Umgang mit Berechtigungen häufig vor wiederkehrenden Herausforderungen. Konflikte, Sicherheitsrisiken und Auditanforderungen können Effizienz und Compliance beeinträchtigen. Fehlerhafte Berechtigungskonzepte führen häufig zu unnötigen Zugriffsrechten oder kritischen Sicherheitslücken, die Angriffsflächen für Cyberangriffe bieten. Eine strukturierte Berechtigungsverwaltung ist daher essenziell, um Risiken zu minimieren, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und das Unternehmen vor reputativen und oder wirtschaftlichen Schäden zu schützen. Dieser Artikel fasst typische Probleme auf und zeigt praxisnahe Lösungen.

1. Berechtigungskonflikte: Risiken und Lösungen
Berechtigungskonflikte entstehen, wenn Benutzer Rechte erhalten, die gegen die Aufgabentrennung (segregation of duties) verstoßen, z. B. das gleichzeitige Anlegen von Rechnungen und Freigeben von Zahlungen. Solche Konflikte können nicht nur Sicherheitsrisiken darstellen, sondern auch die Compliance gefährden. Regelmäßige Prüfungen mit Tools z.B. aus SAP Governance, Risk & Compliance Suite (SAP GRC) oder Transaktionen wie SUIM unterstützen dabei, Konflikte zu identifizieren und Rollen entsprechend anzupassen.
Genehmigungsworkflows tragen dazu bei, potenzielle Konflikte schon vor der Zuweisung von Berechtigungen zu erkennen und zu vermeiden.
Praxisbeispiel: Ein Buchhaltungsmitarbeiter konnte Rechnungen erfassen und Zahlungen freigeben. Durch ein Berechtigungstool wurde der Konflikt erkannt, die Rollen wurden angepasst und ein Vier-Augen-Prinzip eingeführt.

2. Sicherheitsrisiken: Schwachstellen erkennen und beheben
Unzureichend kontrollierte Berechtigungen oder eine Überprivilegierung können erhebliche Sicherheitsrisiken darstellen. Daher sollte das Prinzip der minimalen Rechtevergabe, auch Least-Privilege-Prinzip genannt, angewendet werden. Sicherheitsberichte und Systemprotokolle helfen, verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige Updates, Multi-Faktor-Authentifizierung und Datenverschlüsselung verbessern den Schutz.
Praxisbeispiel: Eine Mitarbeiterin hatte nach einem Abteilungswechsel weiterhin Zugriff auf kritische Finanztransaktionen. Erst verdächtige Systemprotokolle deckten dies auf. Ein automatisierter Entzug von Berechtigungen nach Rollenwechseln wurde implementiert.

3. Berechtigungsanalyse und -optimierung
Im Laufe der Zeit sammeln sich in SAP-Systemen veraltete oder überflüssige Rollen an, die das System komplex und anfällig für Fehler machen. Eine regelmäßige Analyse und Bereinigung sind essenziell.
Das Konzept der Master- und Tochterrollen (derived role concept) hilft, Berechtigungen effizient zu strukturieren. Hierbei erbt eine Tochterrolle die Berechtigungsobjekte der Masterrolle, während Organisationswerte individuell gepflegt werden. Dies ist besonders für Unternehmen mit mehreren Standorten nützlich, da die Arbeitsprofile und damit die Berechtigung häufig identisch, jedoch die Orgebenen wie Werk oder VKorg unterschiedlich sind.
Praxisbeispiel: Eine Analyse ergab, dass viele Benutzer mehr Rechte hatten als erforderlich. Durch standardisierte Rollen und regelmäßige Bereinigungen wurde die Sicherheit und Effizienz verbessert.

4. Audits: Vorbereitung und Anforderungen
Audits erfordern eine nachvollziehbare Dokumentation kritischer Berechtigungen und Änderungen. Regelmäßige Prüfungen und klare Prozesse fördern die Compliance.
Tools, wie SAP Access Control oder spezifische Berichte erleichtern die Audit-Vorbereitung. Ein kontinuierliches Berechtigungsmonitoring hilft, Risiken zu minimieren.
Praxisbeispiel: Ein Unternehmen stellte fest, dass einige Berechtigungen unzureichend dokumentiert waren. Ein regelmäßiges Reporting wurde eingeführt, um Audit-Anforderungen zu erfüllen.

5. Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz
Neben Sicherheit und Compliance ist die Nutzerakzeptanz entscheidend. Eine ausgeprägte Komplexität der Berechtigungsstruktur kann zu Frustration führen und den Supportaufwand erhöhen. Self-Service-Portale, in denen Nutzer Berechtigungsanfragen stellen können, erleichtern den Prozess. Transparente Kommunikation und regelmäßiges Nutzerfeedback optimieren die Prozesse. Umfassende FAQs zu den Prozessen sind ebenso hilfreich.
Praxisbeispiel: Ein Unternehmen stellte fest, dass Berechtigungsanfragen lange Bearbeitungszeiten hatten. Durch die Einführung eines Self-Service-Portals mit standardisierten Antragsprozessen wurde der Workflow erheblich verbessert.
Fazit
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